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Der Europäische Kinotag steht vor der Tür

Werbung zwischen Popcorn, Nachos und Softdrinks – Kino als Werbemedium.
marketing-BÖRSE | 11.10.2019
Der europäische Kinotag steht vor der Tür © Pixabay / annca
 
Am Sonntag findet der 4. Europäische Kinotag statt. In der heutigen Zeit, in der die Freizeit der Jugendlichen überwiegend von Netflix und anderen Streaming-Diensten bestimmt wird, scheint die ursprüngliche Form des Films, das Kino, zunehmend in den Hintergrund zu rücken. Die logische Folgerung: Das Interesse und somit die Besucherzahlen sinken [1]. Das Kino steht vor dem Aus. Doch mit dieser Annahme hat man weit gefehlt. Zwar lässt sich bestätigen, dass die Zahlen in den letzten Jahren gesunken sind, jedoch gehen vor allem die jungen Leute zwischen 14 und 29 immer noch regelmäßig ins Kino. Die spezielle Atmosphäre, die das Kino versprüht, wollen die meisten nicht missen.

Um vor allem den europäischen Filmen eine Plattform zu bieten, findet am 13.10.19 zum vierten Mal der European Arthouse Cinema Day statt, mit mehr als 4.000 Leinwänden in 44 Ländern. Ziel ist es dabei, nicht nur die Vielfalt der europäischen Filme hervorzuheben, sondern ebenfalls wieder mehr Aufmerksamkeit auf die Kinos, als lokal verankerte, engagierte Kulturorte, zu lenken. Aus diesem Grund laden die teilnehmenden Kinos am kommenden Sonntag zu besonderen Veranstaltungen, wie Kinorundgängen, Previews, Filmgesprächen und Sondervorstellungen zu bestimmten Themen ein [2].

Das Kino bietet jedoch nicht nur für Privatpersonen einige Vorzüge im Vergleich zum heimischen Streaming-Dienst. Für Unternehmen eröffnen sich mit der Werbung im Kino weitere Möglichkeiten und Vorteile gegenüber den klassischen Werbekanälen.

Die Vorteile der Kinowerbung


Da Werbefilme immer unmittelbar vor dem eigentlichen Filmerlebnis gezeigt werden, ist dem Werbespot die ungeteilte Aufmerksamkeit der Kinobesucher sicher. Die Werbung wird bewusster und mit allen Einzelheiten wahrgenommen. Eine kreative und individuelle Gestaltung des Werbeclips kommt beim Kinobesucher gut an. Die Bildgröße der Leinwand, Farbigkeit und Tonqualität können optimal genutzt werden. Durch die Kombination von Bild und Ton werden gleichzeitig mehrere Sinne beim Besucher angesprochen – und der Werbefilm bleibt nachweislich länger im Gedächtnis des Betrachters.

Auch kann ein Werbefilm individuell auf die gewünschte Zielgruppe des Kinofilms angepasst werden. Somit kann eine Unterscheidung von Film zu Film und sogar von Saal zu Saal getroffen werden. Auch kann die Werbung auf die Region zugeschnitten werden. Um es ganz platt zu sagen: Bayerische Sprache und Dirndl in München, badischer Slang mit Schwarzwälder Bollenhut in Freiburg.

Zahlen und Fakten


Laut FDW Werbung im Kino e.V. [3] konnte das Kino deutlich an Reichweite gewinnen. 2,77 Mio. Kinobesucher (ab 14 Jahren) gehen durchschnittlich wöchentlich ins Kino. 1,52 Mio. gehören zu der Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen, was somit mehr als die Hälfte der Gesamtzahl beträgt. Das bedeutet, dass 3,9 % der Bevölkerung, welche 14 Jahre und älter sind und 10,5 % der Hauptzielgruppe (14-29-Jährige) erreicht werden [4].

Durch verschiedene Neuerungen, wie beispielsweise 3D-Filme oder Luxuskinos, werden viele Personen mittleren Alters angesprochen. Insgesamt kann das Kino 59 % der 30-39-jährigen Personen, 51 % der 40-49-Jährigen und rund 39% der 50-59 jährigen Personen pro Jahr in die deutschen Kinos locken. [5].

Ein großer Teil der jungen Kinobesucher geht noch zur Schule (13,8 %) oder hat bereits das Abitur oder die Fachhochschulreife erworben (6,8 %). Nur etwa 1,4 % gehen auf die Haupt- und 3,4 % auf die Realschule. Auf der Basis dieser Zahlen [4) lässt sich behaupten, dass vor allem junge, gebildete und gutsituierte Personen ins Kino gehen. Gerade diese Zielgruppe ist für die meisten Unternehmen besonders ansprechend und wichtig. Sie decken einen großen Teil der bestehenden und gleichzeitig der zukünftigen Kunden ab. Neben dieser Hauptzielgruppe spricht das Kino ebenfalls einige der älteren Personen an, wodurch insgesamt eine breite Masse erreicht wird.


Quellen

[1] Statista: Besucherzahlen und Bruttoeinnamen der Kinos in Deutschland in den Jahren 1999 bis 2018 (in Millionen): https://de.statista.com/statistik/daten/studie/37631/umfrage/entwicklung-der-besucherzahlen-und-einnahmen-von-kinos-seit-1999/ - Zugriff am 11.10.2019

[2] AG Kino – Gilde Deutscher Filmkunsttheater: Noch zwei Monate bis zum 4. Europäischen Kinotag. - https://www.agkino.de/noch-zwei-monate-bis-zum-4-europaeischen-kinotag/ - Zugriff am 11.10.2019

[3] FDW Werbung im Kino: Kinobesucher in der Media-Analyse (MA) https://www.fdw.de/mediadaten/kinobesucher-in-der-media-analyse-ma - Zugriff am 11.10.2019

[4] FDW Werbung im Kino: Kino mit hohem Reichweitengewinn in der aktuellen ma 2019 II. https://www.fdw.de/fileadmin/user_upload/ma_2019_II_Kino.pdf - Zugriff am 11.10.2019

[5] FDW Werbung im Kino: Kino mit hohem Reichweitengewinn in der aktuellen ma 2019 II. Mit Quellennennung: Basis: WNK laut ma2019 II - https://www.fdw.de/fileadmin/user_upload/ma_2019_II_Kino.pdf - Zugriff am 11.10.2019