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Inhaberwechsel führt nicht zu mehr grüner Technologie

ZEW-Studie zu sinkenden Emissionen von Unternehmen bei Inhaberwechseln.
ZEW | 27.06.2023
© freepik / rawpixel
 

Unternehmen, die an neue Inhaber/innen übertragen wurden, senken im Schnitt ihre Schadstoffemissionen. Allerdings nicht, indem sie auf neue, klimafreundlichere Technologien setzen, sondern indem sie ihre Produktion verringern oder Anlagen komplett schließen. Dies zeigt eine Studie von Wissenschaftler/innen des ZEW Mannheim. In dieser gehen sie auf die Auswirkungen von Eigentumsänderungen auf die Emissionen und Wirtschaftskraft von Industrieunternehmen in Europa ein. Die Daten basieren auf dem Mannheim European panel on Financial Indicators and Emissions (ME-FINE).

 

„Dass die Gesamtemissionen von neu erworbenen Anlagen und Unternehmen in unseren Daten deutlich zurückgehen, liegt eher an einer Verringerung der Produktion als an der Einführung neuer, umweltfreundlicher Technologien. Aufgekaufte Unternehmen stoßen im Schnitt eine, im Vergleich zu anderen Unternehmen desselben Mutterkonzerns, größere Menge an Schadstoffen aus“, sagt ZEW-Ökonomin Bettina Chlond aus dem Forschungsbereich „Umwelt- und Klimaökonomik“. Auch wenn diese Inhaberwechsel nicht zum vermehrten Einsatz grüner Technologie führen, können sie trotzdem einen Beitrag zur Schadstoffminderung leisten. „Wenn die übernommenen Unternehmen die Produktion und die Emissionen verringern, die Gesamtproduktion der Muttergesellschaft aber unverändert bleibt, deutet dies darauf hin, dass Eigentumsveränderungen insgesamt vorteilhaft für die Umwelt sein können.“